Das ursprüngliche Instrument wurde um 1730 in einer Werkstatt in Kralice gebaut und war für die damalige Seminarkirche St. Johannes in Hradec Králové (heute Städtischer Musiksaal) bestimmt. Archivquellen zufolge wurde das Instrument Ende des 19. Jahrhunderts in die St. Josephskapelle gebracht, als in der St. Johanniskirche eine neue Orgel gebaut wurde.
Im Jahr 1940 wurde das Instrument von Josef Melzer aus Kutná Hora wieder aufgebaut, der nur das originale Barockgehäuse erhielt und ein einmanualiges pneumatisches Entladungsinstrument einbaute. Dieses Instrument war jedoch sehr defekt und in den 1980er Jahren war es nicht mehr spielbar.
Daher wurde 1993 eine Rekonstruktion des Instruments in Angriff genommen, mit dem Ziel, es seinem ursprünglichen Layout näher zu bringen. Die Überreste der Spuren auf dem Orgelgehäuse zeigten, dass es sich ursprünglich um ein zweimanualiges mechanisches Instrument mit eingebautem Spieltisch handelte. Die Rekonstruktion scheiterte jedoch an fehlenden Mitteln. Es wurden nur einige Pfeifenreihen, ein Gebläse und die Konservierung des Orgelgehäuses erworben.
Erst 2008 konnte dank eines Zuschusses der Region Hradec Králové mit dem Wiederaufbau dieser Orgel begonnen werden. Die Arbeit wurde von dem Orgelbauer Ivan Červenka aus Jakubovice übernommen, der den Bau der Orgel im November 2009 abschloss. Aus Kostengründen wurden einige Register der älteren, bereits abgebrochenen Orgel verwendet.
I. man. (C – c3, 49)
Prinzipal 8′
Gedeckt 8′
Oktave 4′
S. Oktava 2′
Mixtura 3x 1 1/3′
II. Mann. (C – c3, 49)
Kopula 8′
Salicional 8′
Flöte 4′
Waldflöte 2′
Regal 4′
Pedal (C – d1, 27)
Subbas 16′
Oktabass 8′