Das zweimanualige mechanische Instrument wurde 1874 von Amand Hanisch gebaut. A. Hanischs Orgel folgt in der Konstruktion dem traditionellen Schubladensystem, aber in der Anlage ist sie bereits dem romantischen Stil zuzuordnen. Bei der Konstruktion des Layouts frönte Hanisch oft schrägen konischen Ranks wie dem Gemshorn 8′, der Viola di Gamba 8′ oder der Violetta 4′. Er verstand es auch, diese Register meisterhaft zu intonieren. Der besondere Charakter des Plenums seiner Instrumente ist insbesondere auf die vierreihige Terzmixtur zurückzuführen, die sich „wild“ auf c, c1 und c2 wiederholt und so einen ungewöhnlich geheimnisvollen Charakter des Plenums erzeugt.
Neben der bereits erwähnten Klangform zeichnet sich das Instrument in Přepychy auch durch einen selten erhaltenen Satz von drei Keilbälgen aus, die auf dem Dachboden der Kirche untergebracht waren und mit Hilfe von Stangen aus dem Kirchenchor bedient wurden. Ungewöhnlich ist auch die Konstruktion der Pedalkupplung mit einer eigenen Ventilkammer, die über eine Klappe am Luftkanal bedient wird.
In der Vergangenheit wurde das Instrument oft repariert und umgestaltet: 1920 – Václav Poláček aus Rychnov nad Kněžnou (Reparatur und neuer Prospekt), 1933 – Karel Ryglewič aus Hradec Králové (neues Gebläse und Schwebebalg), 1944 – V. Poláček (Umstimmung), 1954 – Organa Kutná Hora (Reparatur und Konservierung), 1971 – Jaroslav Hubený aus Protivín (Reparatur), 1982 – Bohumil Žloutek aus Zásada (neue Flöte 8′), 1997 – Jan Karel aus Sázava (Reparatur).
Im Jahr 2017 hat Ivan Bok aus Krnov die komplette Restaurierung des Instruments für 1.216.000 CZK abgeschlossen. Die Oberflächenbehandlung der Orgelgehäuse wurde von Miroslav Zvonař für 200.000 CZK durchgeführt. Das Instrument wird häufig zu Konzertzwecken genutzt und trägt so zur Bereicherung des kulturellen Lebens des Dorfes und der Umgebung bei. Vielen Dank an die Bürgermeisterin Zdeňka Seidelová, die die Restaurierung der Orgel finanziell abgesichert hat.
Dank ihrer unermüdlichen Tätigkeit war es möglich, beträchtliche Mittel aus einem regionalen Zuschuss, dem städtischen Haushalt, der Kirchengemeinde, Sponsoren, der Übernahme von Pfeifen und Benefizkonzerten aufzubringen.
Hauptmaschine (C – f3, 54)
Prinzipal 8′
Bourdonflauta 8′
Salicional 8′
Oktav 4′
Violetta 4′
Superoktav 2′
Progressio 4x
Positiv (C – f3, 54)
Flöte maj. 8′
Viola di Gamba 8′
Prinzipal 4′
Flöte min. 4′
Pedal (C – h, 24)
Subbas 16′
Oktavbas 8′
Superoktavbas 4′
Kupplungspedal, Kupplung manuell
Jan Křtitel Kuchař (1751 – 1828): Fantasie in g-Moll (gekürzte Fassung)