Bisher sind keine schriftlichen Berichte über den Erbauer des Instruments gefunden worden. Nur auf dem Deckel des Windkastens ist die Jahreszahl 1686 eingraviert und im Orgelregister steht, dass das Instrument nach der Fertigstellung der Kirche im Jahr 1692 gebaut wurde. Es war ursprünglich ein 5-Register-Positiv ohne Pedal.
Im Jahr 1881 wurde das Instrument von Jan Severa aus Nový Bydžov grundlegend umgebaut. Er fügte einen neuen Spieltisch hinzu, den er an das Geländer des Chors versetzte, ersetzte fast den gesamten Pfeifenfonds, fügte eine Pedalmaschine mit zwei Registern hinzu und baute den gesamten Prospektteil um. Von dem ursprünglichen Instrument sind nur noch das manuelle Lufthorn, ein Teil des hölzernen Pfeifenmaterials und Fragmente von vergoldeten Schnitzereien erhalten.
Der Wiederaufbau dauerte jedoch nicht lange, wie der Eintrag aus dem Orgelregister von 1917 beweist, in dem es heißt, dass „die ganze Maschine in einem sehr zerbrechlichen Zustand ist“. Im Jahr 1928 wurde das Instrument von Karel Ryglevič aus Hradec Králové repariert und die Disposition wurde durch die Hinzufügung des Registers Aeolina 8′ „verbessert“. Danach hatte das Instrument diese Disposition:
Principal 8′, Bourdun 8′, Aeolina 8′, Octava, 4′, Flöte 4′, Subbas 16′, Octavbas 8′
Das Instrument war in den letzten Jahrzehnten baufällig geworden und die Holzteile waren stark vom Holzwurm befallen. Darüber hinaus drohte der nicht originale (und sehr geschmacklose) Prospektaufbau völlig einzustürzen. Da weitere Teilreparaturen nicht viel bringen würden, musste eine Lösung gefunden werden, die sowohl aus Sicht der Benutzer als auch aus historischer Sicht sinnvoll ist. Daher entschied man sich nach Rücksprache mit dem Orgelbauer Vít Mišoně aus Mladé Buky für die sogenannte restauratorische Rekonstruktion, die zumindest eine teilweise Rückkehr zum ursprünglichen Design und Klangkonzept des Instruments zum Ziel hatte. Die Arbeiten wurden in mehreren Etappen zwischen 2011 und 2017 durchgeführt, und das Ergebnis ist ein klanglich und künstlerisch interessantes Instrument.
Im Rahmen der Rekonstruktion wurden alle nicht-originalen Zubehörteile entfernt und der eingebaute Spieltisch einschließlich des Traktors restauriert. Den erhaltenen Spuren am Luftschacht zufolge wurden die ursprüngliche Anlage und der Prospektteil des Orgelgehäuses wahrscheinlich rekonstruiert. Das nicht originale Luftsystem wurde durch einen neuen Keilbalg ersetzt, an den ein neues Gebläse angeschlossen wurde. Die untemperierte Werckmeister III-Stimmung trägt zu dem insgesamt gelungenen Klang des Instruments bei. Von den modernen Modifikationen wurde nur die Pedalmaschine beibehalten, um dem Instrument das notwendige Fundament zu geben.
Manuell (C – c3, 45)
Kopl Dur 8′
Kopl-Moll 4′
Prinzipal 2′
Quint 1 1/3′
Sedecim 1′
Pedal (C – a, 18)
Subbas 16′
Oktavbas 8′
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750): Präludium in g-Moll
Michelangelo Rossi (1602 – 1656): Toccata XIV in C-Dur